Tabellarische Übersicht zur Anzahl der Tuchfabrikanten in den Sechsstädten der Oberlausitz

  KategorienBautzener Stadtgeschichte
Tabellarische Übersicht zur Anzahl der Tuchfabrikanten in den Sechsstädten der Oberlausitz

Mitte des 18. Jahrhunderts standen die Leinwandproduktion in der Oberlausitz und der mit ihr einhergehende Leinwandhandel in voller Blüte. Die Großhändler verschifften und verkauften die produzierten Tuchwaren weltweit und hatten damit großen wirtschaftlichen Erfolg. Dies war aber nur möglich, weil zahlreiche Menschen in den Tuchfabriken arbeiteten und dafür sorgten, dass ständig neue und auch sehr hochwertige Leinwand auf den Markt kam. Eine kürzlich aufgefundene Übersicht in einer bislang nicht verzeichneten Akte des Stadtarchivs gibt sehr aufschlussreich Einsicht über die Anzahl der in den Sechsstädten tätigen Meister, Gesellen und Lehrlinge sowie über die Masse der angefertigten Tücher in Stück. Die Angaben wurden für die Jahre 1720, 1740 und 1774 erhoben. Deutlich sichtbar ist die Blütezeit um 1720, die Anzahl der tätigen Meisterbetriebe wurde in den Folgejahren nie wieder erreicht. In Bautzen sind für das genannte Jahr 130 Meister angegeben, die 70 Gesellen und 15 Lehrlinge beschäftigten; 1774 waren es nur noch 30 Meister. Die Produktionsmenge ging von 1720 (1800 Stück Tuch) bis 1774 auf 900 Stück Tuch zurück. Noch viel deutlicher waren die Veränderungen in Görlitz (1720: 600 Meister und 14.000 Stück Tuch zu 1774: 100 Meister, 4000 Stück Tuch).

Quellenangabe: Archivverbund Bautzen, StadtA, 62000-2167, Protokolle der Zusammenkünfte der Sechsstädte anlässlich der Landtage der Landstände, 1774

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