Bestand „64303 Rat der Gemeinde Burk“

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Bereits 1225 erfolgte mit „Ditmarus miles de Borc, dominicale suum Borc“ die Ersterwähnung des damaligen Herrensitzes Burk. Der Name leitet sich mit großer Wahrscheinlichkeit vom sorbischen Wort „bor“, eine Verkleinerungsform für „Nadelwald“ ab und bedeutet somit „Siedlung am Nadelwald“.

Über die Jahrhunderte prägten sich mit „Borch“, „Burgk“ oder „Burcka“ verschiedene Orts namenformen aus. Seit 1908 ist die heutige Bezeichnung „Burk“ geläufig.

Auf eine Kirche musste aufgrund der Zugehörigkeit zur St. Michael Kirchgemeinde in Bautzen verzichtet werden. Für die Teilnahme am Gottesdienst wurde stets die Michaeliskirche im Stadtzentrum Bautzens aufgesucht. Dort wurden auch bis zur Einrichtung der Standesämter die Angaben zum Personenstand aufgenommen. Ab 1876 erfolgte dann die Meldung einer Geburt, Eheschließung oder eines Todesfalles beim Standesamt Bautzen.

1936 erfolgte die Eingemeindung der nahegelegenen Orte Oehna, Neumalsitz, Malsitz und Nimschütz zu Burk. Durch diese Zusammenlegung der Orte erweiterte sich die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) „Vereinte Kraft“. Mit dem einhergehenden größeren Arbeitsplatzangebot steigerte sich die Einwohnerzahl, was wiederum Auswirkungen auf örtliche Einrichtungen, wie zum Beispiel den Kindergarten hatte. Dieser reagierte mit einem Ausbau und der Verdopplung der angebotenen Plätze von 20 auf 40.

Infolge der Einrichtung eines Naherholungsgebietes mit Talsperre erfolgte von 1970-1973 die Devastierung der Ortsteile Malsitz und Nimschütz. Die Einwohner wurden umgesiedelt und die Ruinen geflutet.

Im Zuge von Sanierungsarbeiten an der Talsperre und dem damit stark verminderten Wasserpegel konnten die Ruinen letztmalig 2017 besichtigt werden.

Die Eingemeindung von Burk nach Bautzen erfolgte 1973.

Die überlieferten Unterlagen geben neben den beschriebenen Geschehnissen unter anderem einen Überblick über die Umsiedlung der Bewohner von Malsitz und Nimschütz, die im Zuge des Talsperrenbaues und der Devastierung der beiden Orte in den 1970er Jahren ihre Häuser verlassen mussten.

Mit 0,77 laufende Meter umfasst der Bestand 51 Akteneinheiten, welche im Rahmen der Öffnungszeiten unter der Bestandssignatur „64303 - Rat der Gemeinde Burk“ zur Einsicht bereit stehen. Eine Vorabrecherche und Aktenbestellung ist auch über unseren Onlineauftritt unter https://www.archivverbund-bautzen.findbuch.net möglich.

Geländesperrung im entstehenden Talsperrenbecken, 1972, (Archivverbund Bautzen, Nr. 64303-42)

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