Gelungene Präsentation des Stadtkurses zum Thema „Auf dem Weg in die Diktatur – Bautzen in den 1930er Jahren“

  KategorienArchiv Bautzen

Über 200 Besucherinnen und Besucher fanden am Abend des 14. Januar 2025 den Weg in das Bautzener Steinhaus, um sich die Präsentation des diesjährigen Stadtkurses am Schillergymnasium Bautzen nicht entgehen zu lassen. Und sie wurden nicht enttäuscht!
Zwölf angehende Abiturienten des städtischen Gymnasiums hatten über ein Jahr lang u.a. in der Stadtbibliothek und im Archivverbund recherchiert, um Informationen über die Entwicklung Bautzens in den 1930er Jahren zu erhalten. Dabei war ihnen der aktuelle Rechtsruck der Gesellschaft Anlass zu hinterfragen, welche Entwicklungen sich damals auf dem Weg in die Diktatur vollzogen haben, welche Kräfte sie beförderten, welche sie hemmten. Sie beschäftigten sich mit dem Wandel in der Bautzener Stadtverwaltung, mit der Jahrtausendfeier von 1933, mit dem Theater als Ort von Systemtreue und Widerstand, mit der Instrumentalisierung der Medien und der Kultur sowie mit den Opfern der Euthanasie in der Oberlausitz.

Begleitet und unterstützt wurden sie dabei nicht nur von den Mitarbeitenden aus der Bibliothek und dem Archivverbund, ganz maßgeblichen Anteil am Gelingen des Projektes hatte ihre Geschichtslehrerin Ulrike Wiezorek. Sie hat seit 2002 über 20 Jahrgänge des Stadtkurses betreut und verabschiedete sich mit der Präsentation des 21. Stadtkurses in den wohlverdienten (Stadtkurs-)Ruhestand.
Frau Wiezorek war stets von unerschütterlichem Enthusiasmus, Beharrlichkeit, Liebe zum Format und immer im Glauben an ihre Schülerinnen und Schüler geprägt. Für die Archivarinnen und Archivare von Stadtarchiv und Staatsfilialarchiv Bautzen war sie eine verlässliche und motivierende Partnerin. Die zu bearbeitenden Themen waren spannend, für die Schülerinnen und Schüler aber auch durchaus herausfordernd: Von der Geschichte der Gas- und Wasserversorgung in Bautzen ging es über den Ersten zum Zweiten Weltkrieg, dazwischen zu den Goldenen Zwanziger Jahren bis hin zu den 1970er Jahren. Andere Jahrgänge wählten Themen aus der städtischen Wirtschafts-, Schul- und Sozialgeschichte, um nur einige zu nennen. Nicht jede bzw. jeder der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Stadtkurses hat nach dem Abitur Geschichte studiert, aber das war auch nicht Ziel und Anspruch. Was aber gelungen ist, ist das Interesse an der Geschichte der eigenen Heimat zu wecken und bei mancher Schülerin, bei manchem Schüler sogar ein kleines Feuer für einzelne historische Themen zu entfachen.

Der Dank der Stadt Bautzen an Frau Wiezorek wurde durch ein Grußwort von Dr. Robert Böhmer, Bürgermeister für Finanzen, Ordnung, Bildung und Soziales deutlich, der die Arbeit von Frau Wiezorek im Besonderen würdigte und ihr gemeinsam mit der Leiterin des Archivverbunds, Grit Richter-Laugwitz, einen Blumengruß überreichte.   

Auch der "Sachsenspiegel" des MDR berichtete über die Präsentation des Stadtkurses. Der Beitrag vom 14. Januar 2025 ist hier zu finden.

 

Logo des Stadtkurses des Schiller-Gymnasiums Bautzen
v.l.n.r.: Dr. Röbert Böhmer, Ulrike Wiezorek, Grit Richter-Laugwitz
Blick in den Beitrag der Sächsischen Zeitung vom 17.12.2024

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