Hinweise zu Duplikaten von Kirchenbüchern im Stadtarchiv

  KategorienArchiv Bautzen

Seit dem 16. Jahrhundert wurde der Personenstand der Bevölkerung durch die Kirchen in den Tauf-, Trau- und Sterberegistern, den sogenannten Kirchenbüchern, dokumentiert. Deren Originale sind in den jeweiligen Kirchgemeinden oder zentral in den Landeskirchenarchiven überliefert. Die im Stadtarchiv aufbewahrten Kirchenbücher aus dem 19. Jahrhundert sind hingegen Duplikate bzw. Abschriften solcher Originalregister. Sie stammen von den evangelischen Kirchgemeinden St. Michael und St. Petri in Bautzen mit ihren dazugehörigen Pfarrgemeinden. Welche Pfarrgemeinden zu diesen Kirchen gehörten, können Sie mit Hilfe der Onlineausgabe des Historischen Ortsverzeichnisses von Sachsen erfahren: http://hov.isgv.de .

Die Digitalisate der Kirchenbuchduplikate im Stadtarchiv stehen nun auf dem Portal findbuch.net für Ihre selbständigen Recherchen nach Personen zur Verfügung:

https://www.archivverbund-bautzen.findbuch.net/php/main.php

Am einfachsten finden Sie die vorhandenen Digitalisate, wenn Sie in der Suchmaske des Portals den Begriff „Duplikat“ eingeben und die Einschränkung „Nur Archivalien mit angehängten Dateien anzeigen“ anklicken.

Bitte beachten Sie, dass die Register für die Taufen, Trauungen und Beerdigungen von St. Michael innerhalb eines Jahres in einem Band enthalten sind. Die Kirchgemeinde St. Petri hat hingegen Taufen, Trauungen und Beerdigungen in separaten Bänden jahrweise aufgenommen. Zudem müssen Sie auch darauf achten, dass manche Register mit dem Monat Dezember des Vorjahres beginnen und dann bis November des folgenden Jahres geführt wurden, anstatt von Januar bis Dezember eines Jahres. Diese verschiedenen Laufzeiten können Sie in den Erschließungsinformationen finden, welche für jede Archivalie aufgenommen wurden. Die chronologisch geführten Register enthalten in tabellenartiger Form bestimmte Daten zu den Einzelfällen. Zu jeder Taufe, Trauung oder Beerdigung wurde ein Eintrag erstellt, der eine fortlaufende Nummer innerhalb des entsprechenden Jahres erhielt. In den Taufregistern von St. Michael finden Sie für Mädchen und Jungen getrennte Listen mit jeweils eigener Nummerierung. Im Fall von Zwillingen erhielt jedes Kind eine fortlaufende Nummer im Taufregister. Vereinzelt ist der Hinweis „Zwilling“ notiert, doch anhand der identischen Angaben zur Geburt, Taufe und den Eltern werden die verwandtschaftlichen Zusammenhänge ebenfalls deutlich. Totgeborene Kinder können im Register für Taufen aber auch für Beerdigungen eingetragen sein. Hinsichtlich der Trauregister ist zu erwähnen, dass die Trauung gewöhnlich im Heimatort der Braut stattfand. Aus dem Grund gibt es in diesen Registern eine Spalte zum Ort der Trauung, worin dementsprechend nicht immer die Kirchen St. Petri oder St. Michael in Bautzen zu finden sind.

Ist Ihnen das genaue Datum der Geburt bzw. Taufe, der Trauung oder des Todes einer gesuchten Person nicht bekannt, dann können Ihnen die Namensverzeichnisse weiterhelfen. Als Hilfsmittel für die eigene Handhabung haben die Pfarrer vereinzelt alphabetische Verzeichnisse der Personennamen zu den Registern angelegt, die sich immer hinter dem entsprechenden Tauf-, Trau- oder Sterberegister befinden. Sollte eines vorhanden sein, können Sie dies in den Erschließungsdaten unter „Enthält“ nachlesen. Der „Enthält-Vermerk“ wird sichtbar,  sobald Sie in der Trefferliste die Archivalie angeklickt haben. Innerhalb der einzelnen Buchstaben des Namensverzeichnisses sind die Personen entweder alphabetisch oder   chronologisch sortiert. Sollte bspw. der gesuchte Herr Aal, der am 9. September geboren wurde, im Namenverzeichnis nicht am Anfang des Buchstabens A stehen, gehen Sie die gesamten Namen der Liste durch. Sie finden im Namenverzeichnis zu jeder Person die fortlaufende Nummer, unter welcher der Eintrag in dem Tauf-, Trau- oder Sterberegister eines bestimmten Jahres steht. In den Namensverzeichnissen zu den Trauungen werden lediglich die Ehemänner aufgeführt. Trotzdem die Führung der Kirchenbücher im Kurfürstentum Sachsen mit dem Generale vom 18. Februar 1799 vereinheitlicht werden sollte, müssen die oben genannten Hinweise für Register anderer Kirchengemeinden nicht immer zutreffen.

Zur Vorbereitung auf Ihre Recherche in den Kirchenbüchern empfehlen wir Ihnen neben Wörterbüchern zu den historischen Begriffen auch Fachliteratur zur Genealogie zu nutzen. Beispielsweise bietet das Werk „Taschenbuch für Familiengeschichtsforschung“ von Wolfgang Ribbe und Eckart Henning (2006 in der 13. Auflage im Verlag Degener & Co erschienen) hilfreiche knappe Einführungstexte zu verschiedenen Quellengattungen. Auf dem Portal des Vereins für Computergenealogie e. V. (CompGen) stehen Ihnen weiterführende Informationen und  Links zur Verfügung: https://www.compgen.de/

Für Ihre Familienforschung ab dem Jahr 1876 sind die Personenstandsunterlagen maßgeblich. Seitdem registrieren die staatlich eingerichteten Standesämter -unabhängig von der Konfession - von jeder Person einer Gemeinde bzw. Stadt die Informationen zu Geburten, Eheschließungen und Sterbefällen. Aus einzelnen Beständen des Stadtarchivs mit Personenstandsunterlagen können auf dem Portal findbuch.net bereits Archivalien online eingesehen werden:

https://www.archivverbund-bautzen.findbuch.net/php/main.php#32302e3031

In dem Artikel „Hinweise zu den Archivbeständen mit Personenstandsunterlagen“ unter der Rubrik „Über uns/ Aktuelles“ können Sie auf unserer Homepage dazu mehr erfahren.

Zurück